Blick über ein hügeliges grünes Weinfeld in Luxemburg

Luxemburg sehen und sterben

Auf Fahrradtour im Nachbarland

Es gibt Länder, bei denen klickt man zeitgleich mit dem Buchen-Knopf auch auf Abenteuer und Gefahren. Man hat im Hinterkopf, dass irgendwas passieren könnte. Überfälle. Sonstige Angriffe. Entführung. Betrug. Unfälle bei wilden Touren. Luxemburg gehört nicht zu diesen Ländern. Und doch wäre ich von dort fast nicht zurückgekehrt.

Eine dreitägige Fahrradpressereise durch Luxemburg steht mir bevor, mit sieben Männern, von denen die meisten schon ein paar Jährchen älter sind als ich. Harmloser geht es kaum. Denke ich mir. Es ist über zehn Jahre her, dass ich das letzte Mal in dem kleinen Land war und ich freue mich auf das Wiedersehen.

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Segelboot mit großer Mannschaft vor Antigua, zur Antigua Sailing Week

Die Antigua Sailing Week

Ganz nah dran an der größten Regatta der Karibik

Azurblaues oder türkisfarbenes Wasser, kaum Wind und Wellen, braun gebrannte Urlauber, die im seichten Wasser dümpeln, auf einer der angeblich romantischsten Inseln der Welt mit so vielen Stränden, wie das Jahr Tage hat. Antigua. Doch das alles haben wir längst hinter uns gelassen, als es auf dem Katamaran der Mystic Cruises rausgeht auf den rauen Atlantik. Hier ist Schluss mit lustig. Die Wellen werfen das Boot in die Höhe und klatschen es sogleich wieder aufs Wasser wie ein Hund einen Spielball. Ich kann kaum mein Gleichgewicht halten, torkele mit meiner Kamera über das Deck, den Blick stets auf die ersten Einmaster gerichtet, die vor uns den Ozean in Stücke schneiden. Denn ich bin ganz nah dran – an diesem Rennen der 50. Antigua Sailing Week, der größten Segelregatta der Karibik.

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Fischer in bunten Hemden mit ihren Booten an einem hellen Sandstrand auf Maio

Jenseits der Zeit – Kapverden Trilogie Teil 3

Schon um kurz vor sechs geht es von Praia nach Maio, einer der kleineren und vor allem am schlechtesten erreichbaren Inseln unter dem Wind – genau deswegen will ich dorthin. Je herausfordernder der Weg ist, desto schöner muss das Ziel doch sein. Wie im Leben halt.

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Terrassenfelder in der Bergwelt auf Santo Antão, Kapverden

Jenseits der Zeit – Kapverden Trilogie Teil 2

von Bernadette Olderdissen

Wie in der Karibik, werden auch die Kapverdischen Inseln aufgeteilt in ‚Ilhas de Sotovento‘, Inseln unter dem Wind, die südlichen, und ‚Ilhas de Barlavento‘, die Inseln über dem Wind, die nördlichen. Nach Santiago, einer Insel unterm Wind, will ich nach São Vicente im Norden fliegen. Von dort soll es weitergehen auf die nach Santiago zweitgrößte Insel, Santo Antão.

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Blick aus dem Busfenster auf eine Straße, umgeben von einer trockenen Berglandschaft, Praia, Kapverden

Jenseits der Zeit – Kapverden Trilogie Teil 1

Die neun bewohnten Kapverdischen Inseln sind so unscheinbar, dass sie auf der Landkarte einfach übersehen werden. Flecken im Atlantik, 570km vor der Westküste Afrikas. Über drei Jahrhunderte hinweg Dreh- und Angelpunkt des transatlantischen Sklavenhandels. Exil für politische Häftlinge aus Portugal. Und mein neues Reiseziel. Auf dem Flug von Lissabon sehne ich die Ankunft herbei, denn Sturm wütet über dem Atlantik, Essenstabletts fliegen in den Gang. Ich starre auf den Ozean hinaus. Ob dieses fast vergessene Afrika tatsächlich so sanft ist, wie man sagt? Ein Afrika ohne gefährliche Krankheiten, ohne gefährliche Tiere. Mit einer Hauptstadt, die übersetzt Strand heißt, auf der Insel Santiago.

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Frau schwimmt im Februar in der Ostsee zum Steg zurück, Finnland

Einmal Winterschwimmen in Finnland

und immer wieder

Die Temperaturen liegen knapp über null, Nebel hängt tief über der Ostsee. Über dem Archipel vor Turku. Ein paar Inselchen tauchen wie Fata Morganas hier und dort aus dem Wasser auf. Als ich das nächste Mal hinschaue, hat das Grau sie schon wieder verschluckt. Ich folge Minna, meiner finnischen Freundin seit über 20 Jahren. Meiner ewigen Verbindung zu diesem wundersamen Land der schweigsamen Menschen hoch im Norden. Finnland. Es ist ein milder Februar. Bis vor wenigen Stunden ist Nieselregen gefallen, und kein Finne hatte einen Schirm dabei. Im Februar regnet es doch nicht! Es schneit. Normalerweise.

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Blick auf die Altstadt von Prizren

Urlaub im Kosovo

Europas letzte Wildnis? von Bernadette Olderdissen

„Wie kann man nur so bescheuert sein, in den Kosovo zu fahren?“ Einige stellen die Frage laut, anderen lese ich sie vom Gesicht ab. Meinen Bekannten. Sogar einigen Freunden. Und ich, ich bin gerne so bescheuert. Will unbedingt einen der letzten ‚wilden‘ Flecken Europas erkunden. Einen Ort, der noch nicht auf der Zielgeraden zu einem der sogenannten Geheimtipps ist, die die Pauschaltouristen innerhalb weniger Jahre besudeln wie die Mücken ein nacktes Bein. Auf einem Kontinent, auf dem fast jedes Eckchen erforscht und touristisch erschlossen ist und über den immer wieder dasselbe mit anderen Wörtern geschrieben wird, klingt der Kosovo noch exotisch. Ein bisschen unruhig. Gefährlich, behauptet manch einer. Mein Traum.

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