Schindelmacher am Schniedesel, umgeben von Holzscheiten und einem Kater

Tradition und Neuanfang im Hochschwarzwald

Geschichten von Menschen und Mut

Es gibt Orte, von denen bleiben uns die Weite der Landschaft, die Höhe des Himmels, Wellenrauschen oder die letzten Sonnenstrahlen hinterm Gebirge. Und dann gibt es Orte, die hinterlassen Begegnungen. Nicht nur, aber besonders auf Reisen, dippe ich manchmal den großen Zeh in Menschenleben, die der Vorstellung vom Morgens-bis-abends-Bürojob und dem geregelten Einkommen den Mittelfinger zeigen und einem eigenen, oft schiefen und krummen Pfad folgen. Die Menschen, die es mit dieser Art Leben aufnehmen, inspirieren. Weil sie es sich nicht einfach machen, ihre Träume beim Nacken packen und ausschütteln. Weil sie es wagen, die Blaupause vom gesellschaftlich wünschenswerten Weg gegen eine selbst gezeichnete Skizze einzutauschen. Im Hochschwarzwald begebe ich mich auf die Spur eines Holzkünstlers, eines Schindelmachers und einer Waldbadenden. Und bekomme Nachhilfe in Leidenschaft und Mut.

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Bank unter einem Baum an einem Strad auf der Chalkidiki-Halbinsel bei Sonnenuntergang

Allein auf der Chalkidiki-Halbinsel

„Was tust du hier bloß?“

Wenn ich bei strömendem Regen die schlammige Einfahrt zu einem Apartment hochfahre und von der Vermieterin mit großen Augen gefragt werde „Was tust du hier bloß?“, weiß ich, dass ich zur rechten Zeit am rechten Ort bin. Ende September auf Griechenlands Chalkidiki-Halbinsel, eine dicke Faust mit drei sich ins Meer ausstreckenden Fingern. Mich hat es auf den Mittelfinger Sithonia verschlagen, der im Gegensatz zum westlichen Nachbarn Kassandra gebirgiger ist und mit einer Steilküste, an der die Suche nach einer geeigneten Badebucht ans Schlüsselsuchen daheim erinnern kann. Und auf die man im Gegensatz zum von Mönchen bewohnten östlichen Finger Athos mit gleichnamigem Berg auch als Frau einen Fuß setzen darf.

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Eins der Meteora-Klöster in Griechenland balanciert auf einer Klippe vor einer Bergkulisse

Die Meteora-Klöster

Katzen und Kaffee

Sie sind einer von Griechenlands Touristenmagneten – die Meteora-Klöster, UNESCO-Weltkulturerbe, die östlich vom Pindos-Gebirge hinter den Orten Kalambaka und Kastraki auf Sandsteinfelsen kleben. Hier heißt es, den Kopf in den Nacken legen, staunen, die Sinne auf Stille und Gelassenheit schalten. Denn warum errichtete man ab dem 11. Jahrhundert Klöster auf den höchsten aller Felsen, wenn nicht, um dem Trubel unten am Boden zu entkommen? Leider überrollen heute Bustouristenlawinen im Minutentakt die Stille, in den winzigen Kapellen mit herrlichen Fresken verlieren Besucher eher aus Sauerstoffmangel als wegen des Weihrauchs das Bewusstsein. Und doch geben mir die Klöster viel. Dank Katzen und Kaffee.

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Junge Frau steht im Abendlicht auf einer Düne in der Sahara

Der Klang der Sahara

Oder: O-Ton Stille

Bildlich ist es kaum vorstellbar – neun Millionen Quadratkilometer Trockenwüste, etwa so groß wie die USA, 26 Mal so groß wie Deutschland. Die Sahara. Der Name weckt Träume von Weite und Leere und Stille, dabei bedeutet das arabische Wort ‚sahara‘ einfach nur Wüsten. Die Einheimischen nennen sie ‚die große Wüste‘, manchmal das ‚Meer ohne Wasser‘. Mit Wellen aus Sand und einem Horizont, hinter dem es immer weitergeht. Ein Teil dieses Meeres rollt durch den Süden Tunesiens, teils ganz sachte, teils lärmend, teils zu den Klängen arabischer Musik. Ich tauche ein in die Welt der Beduinen und Dromedare, der Skorpione und Wüstenvögel. Und werde überrascht.

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