Wegweiser mit Karte des Cami de Cavalls auf Menorca

Auf dem Pferdeweg

Einmal rund um Menorca

Wege entstehen, indem man sie geht, besagt ein Sprichwort. Wer als Erster auf dem Pferdeweg an Menorcas Küste lief, dem Camí de Cavalls, weiß bis heute niemand, aber geben soll es ihn bereits seit dem 14. Jahrhundert. Was Militär und Politikern einst als Überwachungsmöglichkeit diente, ist heute ein beliebter Fernwanderweg – von dem ich mir ein paar Etappen vornehme. Und das im November, denn gerade im (fast) Winter muss ich ihn nicht allzu oft teilen.

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Ins Abendlicht getauchtes Gebäude auf dem Registan Platz in Samarkand, Usbekistan

Von der Seidenstraße, Prunk und zu viel Plov

On the road in Usbekistan

Die besten Reisen sind wie das Leben – es geht bei A los mit einer ungefähren Ahnung davon, wo B, C und D liegen, aber wie man genau dorthin kommt oder was einen unterwegs alles erwartet, ist ein großes Fragezeichen. Auch, wenn man auf der Seidenstraße in Usbekistan unterwegs ist, die früher der beliebteste Trampelpfad der Karawanen war, heute von gebildeten Reisegruppen.

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Business Class Ticket von Air Astana

Sechs Regeln für Business Class-Newbies

Oder: Wie du dich sicher als Holzklässler in der Business Class outest 

Du bist versierter Holzklasse-Passagier und landest durch irgendeinen glücklichen Zufall doch mal in der Business Class? Dann solltest du unbedingt weiterlesen, denn wer unter den Gutbetuchten und Anzugträgern reisen möchte, tritt leicht in Fettnäpfchen.

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Zwei Mädels in Hotpants und zwei Schauspieler in historischen Kostümen vor dem Neuen Schloss in Bayreuth

Bayreuth – Stadt der Frauen

Mädelswochenende in der Festspielstadt

Bayreuth – da denken die meisten gleich an Wagner und an die Festspiele. Dass Bayreuth in erster Linie aber die Stadt von Powerfrauen ist, das weiß kaum einer. Begonnen hat alles mit einer echten Prinzessin im 18. Jahrhundert, nämlich mit Wilhelmine von Preußen, bald Markgräfin, die Bayreuth maßgeblich prägte und der es zu verdanken ist, dass Wagner später in die Stadt kam. Heute sind es andere, die in Wilhelmines Fußstapfen treten: die Regierungspräsidentin vom Bezirk Oberfranken, die Oberbürgermeisterin, die Festspielleitung, die Leiterin des Festivals junger Künstler – die Liste ist lang. Ein guter Grund, sich eine oder mehrere Freundinnen zu schnappen und nicht nur Wilhelmine kennenzulernen, sondern gleich auch die Frau des Türmers und eine moderne Powerfrau, die Bayreuth in Schmuck verwandelt.

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Abendstimmung am Vogelbeobachtungsstand am Rederangsee

Wenn die Natur wieder Boss ist

Im Urwald an der Mecklenburgischen Seenplatte

Um die anscheinend endlosen Wälder Finnlands oder Kanadas zu erleben oder auf einer Safari in Afrika mit gegen die Augen gedrücktem Fernglas Wildtiere zu beobachten, muss man bekanntlich ein paar Stündchen fliegen. Wer sich das ersparen möchte, bekommt zwar nicht genau dieselbe Wildnis, aber doch eine, die schon ein Wochenende lang den Stress-Knopf ausknipst, und das nur knapp zwei Zugstunden von Berlin und drei von Hamburg entfernt: an der Mecklenburgischen Seenplatte. Es ist dort, zwischen Kranichen, Fischadlern und den schweigenden Seen des Müritz-Nationalparks, dass ich mir seit Langem mal wieder bewusst mache, wie schön es auch vor der Haustür sein kann.

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Zwei Wanderer stapßfen auf dem Ortler Höhenweg an einem verschneiten Abhang entlang

Der neue Ortler Höhenweg

Der Gipfel ist nicht das Ziel

Eigentlich sollte ich eine der Ersten sein, die ihn etappenweise begeht – den neuen Ortler Höhenweg von sieben Tagesetappen rund um Südtirols höchsten Berg, den 3.905 Meter hohen Ortler. Offiziell eröffnet wurde er Oktober 2018, von Wanderern begangen werden sollte er allerdings erst ab Juni 2019. Das war der Plan. Aber wie schon John Lennon sang, ist Leben das, was passiert, während du andere Pläne machst. Was also tun, wenn die Wanderung in den Schnee fällt? Natürlich Plan B bis D rauskramen – mal einen Weg tiefer gehen, mal um die Ecke, aber ihn fast immer im Blick: den Ortler. Dessen Gipfel beim Höhenweg nicht das Ziel ist, denn statt stur in Richtung Gipfelkreuz zu kraxeln, gilt es dabei, das Große und Schöne aus verschiedenen Perspektiven kennenzulernen, die kleinen Veränderungen in Landschaft und Dorfkultur wahrzunehmen und sich zwischendurch auch mal was zu gönnen. Sei es ein Kaiserschmarrn, ein Fußbad im Bergsee oder eine Runde Sauna auf der Berghütte.

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Deutsche mit einer großen Familie in Palästina auf einer Picknickdecke

Urlaub in Palästina

Oder: Unterwegs im Westjordanland

Palästina, oder besser gesagt das Westjordanland, ist für die meisten kein Ort, wo man den Urlaub verbringt. Kein Ort, wo man frei herumfährt, und erst längst kein Ort, wo man wandern geht. Die Gebiete im Nahen Osten lassen in vielen Köpfen Alarmglocken schrillen, beschwören Bilder von Kämpfen und Raketen herauf und sind synonym mit nicht enden wollenden Konflikten. Und ja, all das ist Palästina auch. Aber wer die Fernsehbilder und Radionachrichten im Kopf ausknipst und einfach mal hinfährt, lernt eine liebenswerte Region mit herzlichen, gastfreundlichen Menschen kennen, wird zum Star von Selfies mit palästinensischen Großfamilien und kann auf Hunderten von Kilometern durchs Land wandern.

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Junge Frau sitzt auf einer Klippe in der Wüste in Jordanien

Auf zwei Rädern, zwei und vier Beinen durch Jordanien

Oder: Jordanien für Abenteurer

„Wenn du in Eile bist, mach einen Umweg“, lautet eine japanische Weisheit. Von der die meisten Jordanien-Reisenden, die schnurstracks von der Hauptstadt Amman ins historische Petra, in die Wüste Wadi Rum sowie ans Tote oder ans Rote Meer hetzen, noch nichts gehört haben. Ich entdecke ein kleines Stück Jordanien auf dem langsamen Weg – vom Sattel eines Mountainbikes aus, auf meinen eigenen Beinen und zwischen den Höckern eines Kamels. Was schnellem Vorankommen und dem flotten Abhaken der Must-sees nicht gerade förderlich ist. Aber dem Ankommen. Ankommen inmitten einer Schafsherde. Bei Beduinenkindern, die aus ihren Zelten herbeieilen, um einer exotischen Radlerin ‚High Five‘ zu geben. Auf einem Beduinenweg in Richtung Petra. Auf allen Vieren auf Wadi Rums Sandsteinfelsen. Und bei Ahmad in Aqaba.

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Mehrere Ausländerinnen an einem Tresen beim Kochen von Thai-Gerichten

Thailand mal anders

Kochen und wohnen mit Einheimischen

Ich wache auf einer durchgelegenen Matratze auf, der Rücken schmerzt, als wäre er die ganze Nacht auf Tuchfühlung mit dem Holzboden gegangen. Ein Hahn kräht, wird aber sofort übertönt von einer Männerstimme, die über Megaphon auf Thai verkündet, was es im und um das Dorf Ban Pao Sam Kha östlich von Chiang Mai Neues gibt. „Der Wagen kommt jeden Morgen durch, er ist unsere Nachrichtenansage, damit alle wissen, was gerade passiert“, hat uns Gastgeberin Aoi Somkate Silphisuth, 50, am Vortag gewarnt. Nein, so stellt man sich den typischen Thailandurlaub nicht vor. Wahrscheinlich auch nicht, dass man dabei viel Zeit am Herd steht und sich sein Pad Thai und die Tom Yam Suppe selbst kocht. Doch genau dies tue ich – und lerne Thailand mal von einer anderen Seite kennen.

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Kleine Frau mit Hut führt läuft neben einem riesigen Elefanten

„Weil Tiere die schönsten Menschen sind“

Zu Gast bei Elefanten in Thailand

Sie ist wohl die einzige Thailänderin, die bei Ausländern beliebte ‚elephant pants‘ mit Würde tragen kann: Saengduean Lek Chailert, 1961 im Khamu-Volksstamm Nordthailands geboren, Retterin von Elefanten, Büffeln, Hunden, Katzen und weiteren bedürftigen Fellnasen. Zu sagen, dass sie den Elephant Nature Park 60 Kilometer nördlich von Chiang Mai, dessen Ursprünge auf das Jahr 1998 zurückgehen, gründete, hört sich zu banal an. Wer der mehrfachen Preisträgerin, die unter ihrem Spitznamen ‚Lek‘ bekannt ist, lauscht, erfährt von ihrer innigen Verbindung zu Elefanten und anderen Tieren, von ihrem Kampf für das Wohl der Dickhäuter und von den Verlusten, die ihr außergewöhnliches Engagement für die Vierbeiner mit sich brachte. „Man muss schon verrückt sein, um sowas zu machen“, höre ich eine Besucherin nach einem Gespräch mit Lek, Thailändisch für ‚klein‘, sagen. Ich stimme ihr zu – und wünsche mir dabei, es gäbe mehr Verrückte von Leks Kaliber.

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