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Junge Frau sitzt mit Wintermantel und Schal in einem Strandkorb mit Aufschrift Wangerooge

Wangerooge im Winter

Je stärker der Wind, desto freier der Kopf

Wangerooge – im Winter? Ich sehe fragende Augen und eine gerunzelte Stirn, hinter der sich eindeutig der Gedanke „Du bist ja verrückt!“ formt. Dabei gibt es gut 1.300 Inselbewohner, die in der kalten Jahreszeit brav auf der Seepferdchen-förmigen Insel im Herzen des Wattenmeeres ausharren. Und dann gibt es tatsächlich auch Menschen, die betreten im Winter freiwillig in Harlesiel die Fähre und lassen sich acht Kilometer später auf dem knapp fünf Quadratkilometer großen Eiland wieder ausspucken. Um sorglos über die Straße zu laufen, denn Autos gibt es nicht. Um sich von Wind und Regen Gassi führen zu lassen. Um zu begreifen, dass eine nasse Jacke ein fairer Tausch für einen freien Kopf ist. Für „Thalasso“, die Heilkraft des Meeres. Um Insulanern zu lauschen, die viele Geschichten auf Lager haben. Geschichten von verschwundenen Stränden und Leuchttürmen, von Krieg und Wiederaufbau, von Hoffnung, Vögeln und dem Watt. Und nicht zuletzt vom Lebewesen mit dem längsten Penis der Welt.

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Bank unter einem Baum an einem Strad auf der Chalkidiki-Halbinsel bei Sonnenuntergang

Allein auf der Chalkidiki-Halbinsel

„Was tust du hier bloß?“

Wenn ich bei strömendem Regen die schlammige Einfahrt zu einem Apartment hochfahre und von der Vermieterin mit großen Augen gefragt werde „Was tust du hier bloß?“, weiß ich, dass ich zur rechten Zeit am rechten Ort bin. Ende September auf Griechenlands Chalkidiki-Halbinsel, eine dicke Faust mit drei sich ins Meer ausstreckenden Fingern. Mich hat es auf den Mittelfinger Sithonia verschlagen, der im Gegensatz zum westlichen Nachbarn Kassandra gebirgiger ist und mit einer Steilküste, an der die Suche nach einer geeigneten Badebucht ans Schlüsselsuchen daheim erinnern kann. Und auf die man im Gegensatz zum von Mönchen bewohnten östlichen Finger Athos mit gleichnamigem Berg auch als Frau einen Fuß setzen darf.

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Blick auf den Leuchtturm von Camogli, Ligurien, bei Sonnenuntergang

Heimat

Manchmal ist Heimat dort, wo man sie am wenigsten erwartet

Mit der Heimat ist das so eine Sache. Viele behaupten, Heimat sei gleich der Ort, an dem man geboren ist. Ich sage, sie ist ganz einfach dort, wo man sich am wohlsten fühlt.

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