The Sound of silence
Allein in der Wüste von Oman von Bernadette Olderdissen
Es war einmal eine junge Frau, die stand in der Wüste. Am 25. Dezember. Und duschte. Über ihr die Sterne bis in den letzten Winkel angeknipst. Den Körper überzogen von feiner Gänsehaut. Im Rücken ein beduinisches Stoffzelt. Sie sog die kühle Wüstenluft tief ein und … Krrrrrrrrrk.
Filmriss.
„Komm bloß nicht zu spät zum Essen“, hat mich der ägyptische Reiseführer Mohammed gewarnt. „Dann gibt’s nämlich nix mehr.“ Vom Wüstenessen hat er genauso wenig Ahnung wie von Oman, stelle ich bald fest. Ich betrete das größte Zelt im Wüstenlager. Werde in die Schlacht am Buffet à la Kreuzfahrtschiff geschubst. Frage mich, ob der Oma neben mir, die das Essen so hoch auf ihren Teller türmt, dass die Hälfte hinten wieder runterrutscht, nicht ein paar Tassen im Schrank fehlen. Genau wie dem 1000 Nights Camp, in dem ich gerade bin, eine Nacht fehlt. Und ich ärgere mich zum zigsten Male, dass ich eine Gruppenreise in den Oman gebucht habe. Die erste meines Lebens. Und die letzte.